Am 30. Juni 2019, also vor genau einem Jahr, hätte das Hospital in Dinkelscherben schließen sollen. Der damalige Verwaltungsausschuss der Stiftung begründete seine Entscheidung damals mit der Unerfüllbarkeit der gesetzlichen Vorlagen für die jahrhundertealte Einrichtung.

Was folgte war großer Widerstand der Dinkelscherbener Bevölkerung gegen diesen Entschluss. Mehrere Kundgebungen und Protestaktionen der örtlichen Gewerbetreibenden folgten (wir berichteten). „Durch den Einsatz und den Mut zahlreicher Bürger aus Dinkelscherben und Zusmarshausen konnte die Schließung verhindert werden“, sagt Josef Guggemos, erster Vorsitzender des damals neu gegründeten Fördervereins. Mittlerweile habe der Verein knapp 1.100 Mitglieder. Die Bürger setzten damit ein starkes Zeichen, dass auch ältere Personen einen Platz in unserer Gesellschaft haben sollen. Mit ihnen blieben auch die Arbeitskräfte in der Einrichtung sowie auch die Zulieferer und Dienstleister erhalten. Sowohl das Seniorenzentrum Zusmarshausen als auch das Spital Dinkelscherben seien aktuell voll belegt.

Seit einem Jahr werde in beiden Heimen auch täglich kräftig gearbeitet: So soll im Oktober der Block A in Dinkelscherben eingeweiht werden. Dieser werde gerade von vielen ehrenamtlichen Helfern und örtlichen Handwerkern renoviert. Öffentliche Förderungen, die von einigen Vertretern aus der Politik in Aussicht gestellt wurden, seien noch keine geflossen. „Darauf hoffen wir in den kommenden zwölf Monaten“, mein Guggemos.

„Ein wesentlicher Motor all dieser Aktivitäten war und ist der Förderverein Bündnis Hospital Dinkelscherben-Zusmarshausen, den wiederum viele Menschen unterstützen“, sagt Bürgermeister und Stiftungsvorsitzender Edgar Kalb. Zahlreiche Benefiz-Veranstaltungen verschiedenster Künstler und Gruppen halfen dem Verein, seine Ziele zu verwirklichen und bereicherten zudem das Kulturleben in Dinkelscherben und Zusmarshausen. Das Spital soll damit auch zu einer Begegnungsstätte aller Generationen werden. Aktuell noch in Corona-Pause wurde in Dinkelscherben beispielsweise auch das „Spital Café“ jeden Freitag etabliert und sehr gut angenommen. Und am vergangenen Freitag spielten Angelika und Herbert Engstler, Franz Eichinger und Thomas Wurschy im Spitalhof ein fröhliches Potpourri aus Volksliedern. Rund 20 Leute hörten draußen zu, zahlreiche Heimbewohner lauschten an den Fenstern. Eichinger erheiterte zwischendurch mit Witzen. Im Herbst sei ein weiteres Konzert angedacht, eventuell auch ein weiteres in Zusmarshausen.

Info:

Wer Interesse hat, sich an den ehrenamtlichen Arbeiten in Zusmarshausen und Dinkelscherben zu beteiligen, oder diese durch Mitgliedschaft oder eine Benefizaktion zu unterstützen, darf ich gerne bei Vorsitzendem Josef Guggemos (Mobil: 0172/ 107 99 58) melden. Weitere Infos gibt es auch unter http://hospital-dinkelscherben.de.